“Optimismus ist die Kunst,
den blauen Himmel hinter den Wolken zu erkennen.”
unbekannt
For Heart’n’Soul Juni 2023
Was bewegt dein Herz und deine Seele in diesem Monat?
Der Juni strotzt für mich nur so mit Optimismus.
Genauso wie es in der Natur im Moment überall blüht, wächst und gedeiht, fällt es auch mir in dieser Jahreszeit viel leichter, das Wachstum und die Fülle zu sehen, d.h. optimistisch zu sein und positiv zu denken.
Vielleicht geht dir das auch so?
Dabei ist es gar nicht so gut, immer nur optimistisch zu sein. Genauso wenig, wie es gut ist, immer das Schlimmste zu erwarten und die Welt ganz pessimistisch und sorgenerfüllt zu betrachten.
Auch hier macht es sicherlich wieder einmal die gesunde Mischung.
Ich nenne es gerne den optimistischen Realisten oder auch den realistischen Optimisten.
Das ist immer eine Frage der Perspektive.
Und die kannst du jederzeit bewusst wählen bzw. verändern.
Du kennst sicherlich das Bespiel mit dem Glas Wasser – ist es halb voll oder halb leer?
Beide Sichtweisen sind weder falsch noch richtig. Sie sind lediglich einseitig und auf Dauer gesehen schränken sie dich ein.
Wenn für dich das Glas immer halb voll ist, d.h. du immer optimistisch in die Welt blickst, kann es sein, dass du die Dinge, die nicht gut laufen bzw. die dich vielleicht stören, ignorierst und somit unter den Teppich kehrst. Das wiederum kann irgendwann nach hinten losgehen, da sie ja nicht weg sind und somit auch nicht angesprochen und geklärt wurden.
Wenn dein Glas allerdings immer nur halb leer ist, du oft in einem Mangelbewusstsein steckst, siehst du die Fülle um dich herum nicht mehr und blendest das Schöne, was auch immer da ist, aus. Aber auch das ist nur die halbe Wahrheit.
Die Kunst ist, beides wahrzunehmen und sich dann ganz bewusst auf die volle Seite zu konzentrieren. Ganz bewusst eine optimistische Haltung einzunehmen und trotzdem wahrzunehmen, dass da vielleicht auch ein wenig Angst und Sorge im Hintergrund sind. Beide Seiten sind immer da, egal was du machst oder betrachtest. Wichtig ist lediglich, dass dein Fokus dennoch weiter auf dem Positiven bleibt, während du dich zwischendurch auch immer wieder liebevoll um deine Schattenseiten kümmerst.
Gar nicht so einfach, was?
Das ist, wie mit vielem, Übungssache.
Achte einmal ganz bewusst darauf, wie du am Morgen aufstehst und was für Gedanken dir als erstes durch den Sinn kommen. Wenn sie allzu negativ sein sollten, dann ist deine Aufgabe, auch das wahrzunehmen, was gerade schön ist. Wofür du dankbar bist. Was gut läuft.
Falls du eh ein sehr optimistischer Mensch bist, dann ist es für dich vielleicht eher ratsam, mal zu schauen, ob du auch der anderen Seite in dir immer mal wieder ihren Raum gibst. Es zulässt, z.B. auch mal unsicher zu sein oder sich vor etwas zu sorgen. Das ist etwas ganz Menschliches und gehört auch zum Leben mit dazu.
Um dies zu unterstützen kann es hilfreich, ein passendes Mantra zu wiederholen.
Das kann am Anfang erstmal ein einfacher Satz sein, den du dir innerlich immer wieder vorsagst, wie z.B.:
“Alles ist gut”, “Es geschieht alles zu meinem Besten” oder “Das Leben meint es gut mit mir”
Damit förderst du deine innere, optimistische Einstellung zu den Dingen. Gleichzeitig “verbannst” du mögliche pessimistische Gedanken in den Hintergrund.
Zusätzlich zu den positiven Affirmationen, kannst du dies natürlich auch noch mit einem “richtigen” Mantra unterstützen.
Ich mache das gerne mit dem folgenden:
Rama Lakshmana Janaki, Jay Bolo Hanumanaki
Shri Ram Jay Ram
Sitaram Sitaram
Rama heißt Freude, Rama bringt Freude, Rama ist pure Freude!
Als eine Inkarnation des Hindu Gottes Vishnu verkörpert Rama Wahrheit und Tugend. Der “ideale” Mensch, begleitet von seiner geliebten Frau Sita (Janaki) und seinem ergebenen Diener Hanuman. Mit dem Singen dieses Mantras begibst du dich immer wieder in einen Zustand der Freude und Leichtigkeit. Und damit letztendlich auch in eine optimistische Haltung hinein.
Deshalb heißt es in meiner Version auch Rama’s Joy.
Steig doch gleich mal mit ein:
Eine optimistische Grundhaltung ist auch für deine Yogapraxis von Vorteil.
Optimistisch in eine Asana zu gehen mit dem Gefühl, dass das schon klappen wird, ist allemal besser, als es von vornherein erst gar nicht zu versuchen oder zu denken, dass du es nicht schaffst.
So kannst du dir mit der Zeit immer mehr Stellungen oder komplexere Atemübungen erschließen, die du dir vielleicht früher nie getraut hättest. Dich doch mal an den Kopfstand wagen, auch wenn es vielleicht beim ersten Mal noch nicht gleich hundertprozentig funktioniert.
Und dennoch ist auch hier wieder dein innerer realistischer Optimist ganz wichtig.
Wie oft eifern wir dem nach, was bei uns vielleicht nie so aussehen wird, wie auf dem Cover der Yogazeitschrift oder bei deinem Nachbarn auf der Matte neben dir.
Ein gesunder Optimismus gepaart mit einem realistischen Blick dafür, was dir gut tut und was nicht, ist da gefragt.
Den bekommst du durch Achtsamkeit und ein gutes Hineinspüren. Durch Ausprobieren und vielleicht auch mal Scheitern. Durch den Glauben und das feste Vertrauen, das alles seinen Sinn hat und gut so ist, wie es ist.
Somit wünsche ich dir einen Juni voller schöner Wolken am Himmel.
Vielleicht siehst du jedes Mal ein wenig mehr Sonne dahinter. Vielleicht blitzt sie mit der Zeit sogar stärker hervor und strahlt dann so kraftvoll, dass du gar nicht anders kannst, als völlig optimistisch durch den Tag zu gehen. Vielleicht schenkt er dir sogar einen Regenbogen, an dessen Fuße bekanntlich Gold zu finden ist.
Und falls das alles nichts nützt, lies Optimismus mal rückwärts.
Das müsste dir zumindest ein Lächeln auf die Lippen zaubern und die ganzen Wolken für einen kleinen Moment verschwinden lassen … 😏
In diesem Sinne
from Heart’n’Soul
Shankari