For Heart’n’Soul Februar 2023
“Das Mitgefühl mit allen Geschöpfen ist es,
was Menschen erst wirklich zu Menschen macht.”
Voltaire
Willkommen im Februar mit dem wunderschönen Monatsthema Mitgefühl.
Mitgefühl ist ein essentieller Aspekt unseres Menschseins und hat ganz viel mit bedingungsloser Selbstliebe und Empathie zu tun.
Es ist etwas, was in uns allen angelegt, aber nicht immer gleich stark ausgebildet ist.
Es ist eine Qualität, die es zu entwickeln gilt, um ein verantwortungsvolles, reifes und bewusstes Leben zu führen.
Letztlich ist Mitgefühl etwas, das uns als fühlende Wesen eigentlich sehr leicht fällt, uns jedoch im Laufe der Entwicklung und Erziehung oft abgewöhnt wurde.
Sei stark! Reiß dich zusammen! Heul nicht so rum! Warum wirst du gleich immer so emotional?
Wer kennt solche Sätze nicht?
Jeder dieser Sätze hält dich dazu an, dein momentanes Gefühl zu unterdrücken. Also NICHT mit-fühlend zu sein. Weder mit dir selbst, noch mit anderen.
Mit-fühlend mit dir und mit anderen Lebewesen zu sein bedeutet aber, das Gefühl wirklich zu FÜHLEN. Deine Bedürfnisse wahrzunehmen, zu respektieren und anzunehmen. Und das Gleiche mit deinem Gegenüber zu tun. Und in letzter Konsequenz auch mit jedem anderen Geschöpf, sprich auch mit allen Tieren.
Das geht nur, wenn du dein Herz öffnest, im Kontakt mit deinen Gefühlen bist und immer mehr auf deine innere Stimme hörst.
Das mag im ersten Moment ungewohnt sein und eine Weile dauern. Vielleicht verschließt du aus Gewohnheit dein Herz in bestimmten Situationen. Das ist ganz normal und menschlich. Na ja, eigentlich gar nicht, aber jeder tut es, weil er nicht anders kann. 😉
Schritt für Schritt sein Herz für sich und andere wieder zu öffnen, und sich vielleicht auch mal schmerzhaften Situationen zu stellen und sie zuzulassen, kann manchmal ganz schön schwer sein.
Doch glaub mir: Es lohnt sich.
Erstens hast du dann die Möglichkeit, alte Gefühle gehen zu lassen und jedes Mal ein Stückchen heiler zu werden. Zweitens wirst du dich viel lebendiger, offener und freier fühlen. Und drittens wirst du authentischer im Kontakt mit dir und deinem Gegenüber sein können, und somit viel Gutes zu einem bewussteren Leben beitragen.
Für Mitgefühl braucht es “nur” dein offenes Herz und die Einsicht, dass du manche Dinge einfach nicht ändern kannst. Und dass vielleicht auch ein gewisses Leid manchmal zum Leben mit dazu gehört.
Doch Vorsicht! Sei dabei achtsam, dass du nicht plötzlich ins Mitleid rutschst.
Mitleid hat nichts mit Mitgefühl zu tun.
Mitleid unterstützt weder dich, noch den anderen. Es hilft weder dir noch dem anderen, sondern führt auf Dauer zu noch mehr Leid und unerlösten Gefühlen auf beiden Seiten.
Der Grad zwischen Mitgefühl und Mitleid ist schmal.
Aber solange du im Kontakt mit dir und deinen Gefühlen bleibst, kann dir nichts passieren. Dann darf dein Gegenüber auch mal traurig sein. Du kannst es für einen Moment mitfühlen, empathisch sein, musst die Traurigkeit aber nicht übernehmen, sondern kannst dich wieder davon lösen, um zu dir und deinen eigenen Gefühlen zurückkehren.
Eine regelmässige Mantrapraxis ist perfekt dazu geeignet, dein Herz langsam wieder zu öffnen und dein Mitgefühl zu wecken. Das kann für dich alleine sein oder – noch viel effektiver – das gemeinsame Singen in einer Gruppe oder bei einem Konzert.
Alle Termine, um das gemeinsam mit mir zu tun, findest du unter https://forheartnsoul.com/termine/
Das wohl älteste, sowie bekannteste Mantra FÜR Mitgefühl ist das buddhistische “Om Mani Padme Hum”.
Om Mani Padme Hum – Das Juwel im Lotus – wendet sich an Avalokiteshvara, den Buddha des Mitgefühls.
Man glaubt, dass jede einzelne Lehre von Buddha in diesem kraftvollen Mantra steckt. Du kannst es immer wiederholen, um in dir die Energien von bedingungsloser Liebe und Mitgefühl zu erwecken.
Meine Version hat als Strophe einen zusätzlichen englischen Text.
Eine Blume als Sinnbild für unser erwachendes Mitgefühl. Diese Blume braucht gute Pflege, damit sie wachsen, blühen und gedeihen kann.
Soft and tender is the flower
Growing still deep in my heart
Love and devotion let this flower
Blossom and thrive right from the start
Om Mani Padme Hum
#
Peace and joy help this flower
To heal from within, to open my heart
Grace and compassion make this flower
My soul’s pure divine and natural art
Om Mani Padme Hum
Probier’s doch gleich mal zusammen mit uns aus:
Die Praxis des Yoga und der Meditation ist von Natur aus dazu angetan, dein Mitgefühl zu wecken und zu entwickeln. Es ist von Anfang an essentiell, dass du gut auf dich und deine Bedürfnisse achtest. Sie nicht bewertest, sondern sie liebevoll wahrnimmst, annimmst und dich gut um dich kümmerst. Mitgefühl pur!
Doch wie oft praktizierst du das Gegenteil?
Wirst wütend, wenn eine Position nicht so gut klappt, wie auf dem Coverfoto des neuesten Yoga Journals. Ärgerst dich, dass dein unruhiger Geist dich nicht vernünftig meditieren lässt. Bist zu ehrgeizig, nur weil die Person neben dir viel weiter in die Vorbeuge hineinkommt.
Früher oder später zeigt dir dein Körper seine Grenzen, und die gilt es anzunehmen. Weich zu werden. Den Widerstand aufzugeben. Und mitfühlend zu sein. Auch mit dem Anteil in dir, der das vielleicht gerne anders hätte.
Unterstützend dabei sind besonders alle herzöffnenden Positionen.
Ob Kobra, Kamel oder Fisch – sie alle fordern dich dazu auf, bewusst in dein Herz zu atmen, alles Unerlöste gehen zu lassen und dich wieder für das Leben und die Liebe zu öffnen. Dich so anzunehmen, wie du im Moment bist. Und das letztendlich auch jedem anderen zuzugestehen.
Wow!
Ist das nicht wahrhaftig eine großartige Aufgabe?
So wünsche ich dir in diesem Februar, dass du durch immer mehr Mitgefühl mit dir und allen anderen Geschöpfen, immer mehr zu einem wahrhaft bewussten, erwachten Menschen wirst!
From Heart’n’Soul und mit ganz viel Mitgefühl,
Shankari