„Wenn man Ruhe nicht in sich selber findet, ist es vergeblich, sie anderswo zu suchen.“
Francois de la Rochefoucauld
Namasté du Liebe/r!
Was bewegt dein Herz und deine Seele im Oktober?
Diesen Monat lade ich dich ein, ein wenig zur Ruhe zu kommen.
Vielleicht ist das etwas, was dir eh leicht fällt und du auch schon regelmässig tust: Dich schön auszuruhen, Pause zu machen, aber auch vor allem abzuschalten. Mir hingegen fällt es eher schwer. Ich tue und mache einfach gerne, liebe es, aktiv zu sein und finde es eher langweilig, so richtig zur Ruhe zu kommen. Es sei denn, ich ruhe mich abends nach einem produktiven Tag aus. Bis dahin habe ich allerdings schon ganz viel geschafft … 😉
Aktivität um jeden Preis
Aktivität ist ganz wunderbar und kann viel Spaß machen. Als Gegenpol brauchen wir auf Dauer aber auch immer wieder genügend Ruhe und Pausen. Und das nicht nur körperlich. Mit “Aktivität um jeden Preis” lenkt man sich leicht von wichtigen Dingen ab. Vielleicht von Dingen, die du nicht wahrhaben willst, wie z.B. unangenehmen Gefühlen oder Gedanken. Das funktioniert auf Dauer leider gar nicht und verbraucht viel mehr Energie. Also werde dir immer wieder bewusst, warum du so aktiv bist und was du eigentlich bräuchtest, um zur Ruhe zu kommen.
Was hält dich davon ab, zur Ruhe zu kommen?
Bei mir sind es definitiv die Gedanken. Entweder denke ich darüber nach, was ich noch alles tun sollte und will (Zukunft), oder ich denke über das nach, was ich getan und erlebt habe (Vergangenheit). Es geht dabei so gut wie nie um die Gegenwart. Das ist doch verrückt oder? Dieses ganze Gedankenkarussel, das dir schlaflose Nächte bescheren kann und dich von echter innerer Ruhe abhält, findet zwar in diesem Augenblick statt, aber es bringt dich nicht wirklich in diesen Moment. Also was tun?
Vom Tun ins Sein
Der Schlüssel zur wahrhaftigen Ruhe liegt darin, mehr vom Tun ins Sein zu kommen und deine Aufmerksamkeit nach innen zu lenken. Ins Spüren zu kommen, ins Wahrnehmen und ins Fühlen. Mir fällt das besonders leicht, wenn ich in der Natur bin oder eine Kuschelpause mit dem Kater auf dem Schoß mache. Tiere – wie auch Kinder – bringen dich automatisch mehr ins Hier und Jetzt, denn das ist etwas, was sie meisterhaft beherrschen. Aber auch schon ein paar tiefe, bewusste Atemzüge können dich ganz schnell wieder mit Dir selbst und deiner inneren Ruhe verbinden.
Mantra Meditation
Auch die Wiederholung eines Mantras, ob laut oder leise, führt dich in einen Zustand von Ruhe. Das lautlose Rezitieren im Kopf nennt man Japa (= Wiederholung) und wird oft mit einer Mala (Gebetskette) unterstützt. Bei dieser Art der Mantra Meditation wird die Energie des Mantras komplett nach innen gelenkt. Daher ist sie besonders gut dafür geeignet, wenn du mehr Ruhe und inneren Frieden spüren willst. Trotzdem fällt uns das Singen oder Hören von Mantras erstmal leichter, und ist letztendlich genauso gut und wirksam. Vor allem, wenn du anschließend in der Stille nachspürst und die Energie des Mantras in dir wirken lässt.
Mantras für mehr Ruhe
Es gibt viele Mantras, die dich dabei unterstützen können, in einen Zustand der inneren Ruhe und des Friedens zu gelangen. Vor allem die, die eher ruhig und sanft gesungen werden sind dazu angetan. Für mich strahlt besonders das Om Namo Narayana diese Ruhe und diesen Frieden aus. Es wird u.a. auch als Friedensmeditation verwendet.
Om Namo Narayanaya
Ich verbeuge mich vor Narayana
Narayana ist eine Form von Lord Vishnu, dem erhaltenden und bewahrenden Prinzip. Vishnu als die Quelle aller Dinge, der in ewiger Ruhe unter den kosmischen Wassern ruht.
Tauch doch einfach zusammen mit mir ein:
Ruhe durch Yoga
Yoga ist genau das Richtige, um deine innere Ruhe zu fördern und wieder herzustellen. Durch die Yogapraxis kommst du in Kontakt mit dir selbst, hörst vermehrt auf deine innere Stimme und nimmst Impulse zur Entspannung und Pause eher wahr. Dabei muss deine Praxis selber nicht unbedingt ruhig sein. Es braucht nicht eine lange Yin Yogastunde um komplett zur Ruhe zu kommen. Auch eine fordernde Yogareihe, die dich auspowert, kann dich in einen Zustand der Ruhe führen. Hier gilt wie immer, gut auf deine eigenen Bedürfnisse zu hören, sowie flexibel und offen für Neues zu bleiben.
Yogas citta vritti nirodhah
Dieser Satz aus dem Yoga-Sutra von Patanjali (einem Leitfaden für den Yogaweg), beschreibt kurz und bündig das ultimative Ziel des Yoga: „Yoga ist das Zur-Ruhe-bringen der Gedanken im Geiste“.
Natürlich ist es schön, wenn dein Körper zur Ruhe kommt, du loslassen und dich erholen kannst. Wenn dein Atem zur Ruhe kommt, immer länger wird und dich so in einen Zustand tiefster Entspannung führt. Der ultimative Kick aber ist es, wenn auch deine Gedanken zur Ruhe kommen und damit die Bewegungen deines Geistes. Dann kehren echte Ruhe und Frieden in dir ein.
Das kannst du vor allem durch regelmässige Meditation erreichen, denn genau hier lernst du, die Gedanken im Geiste zu beobachten, dich nicht mit ihnen zu identifizieren und sie somit auch schneller wieder weiter ziehen zu lassen. Auch eine geführte Meditation oder Yoga Nidra als Entspannungsmethode können hier sehr hilfreich sein.
Finde dir Ruhe in dir
Also mach dich auf den Weg – nach innen. Suche nicht mehr im Außen nach der vermeintlichen Ruhe, denn das ist vergebliche Liebesmüh. Die Welt draußen ist laut und wird es auch immer bleiben. Darauf hast du wenig Einfluß. Doch deine innere Welt kannst du bewusst beeinflussen und gestalten. Schaffe dir innere Räume der Ruhe, die dich nähren und tragen. Denn darin liegt die wahre Kraft.
Das wünsche ich dir diesen Monat
from Heart’n’Soul
Shankari