“Geduld ist das Vertrauen, dass alles kommt,
wenn die Zeit reif ist.”
Benjamin Disraeli
For Heart’n’Soul Mai 2023
Namasté du Liebe/r!
Was bewegt dein Herz und deine Seele in diesem Monat?
Im Mai geht es für mich um Geduld.
Ich weiß nicht, wie es für dich ist, aber für mich ist Geduld definitiv eine meiner stärksten Schwächen.
Ich kann unglaublich ungeduldig sein.Vor allem mit mir selbst. Oft geht es mir nicht schnell genug und ich möchte, dass etwas aber bitte sofort funktioniert.
Viel leichter ist es für mich dagegen, mit anderen Menschen geduldig zu sein.
Jahrelang war ich z.B. die geduldigste aller Geigenlehrerinnen. Und glaube mir, bei den schiefen Tönen, die ein Anfänger so auf dem Instrument von sich geben kann, heißt das eine Menge … Wenn es allerdings um meinen eigenes Spiel ging, konnten die Dinge nie schnell genug gelingen und meine Ansprüche waren oftmals dermaßen überzogen, daß einem da auch jegliche Geduld abhanden kommen konnte. Schon verrückt, was?
Dabei könnte es so schön sein:
Geduld haben, sich Zeit für etwas zu nehmen. Und sich auch die Zeit zu geben.
Vertrauen zu haben, dass alles mit der Zeit so geschieht, wie es für dich am besten ist.
Samen zu säen und geduldig abzuwarten, bis sie keimen und wachsen.
Nicht gleich am ersten Grashalm zu ziehen, in der Hoffnung, dass dann alles schneller geht.
Gleichzeitig aber auch gut zu wässern und zu düngen, damit alles wachsen, blühen und gedeihen kann.
Puh, bei soviel guten Ratschlägen und Tipps, weiß man manchmal gar nicht, was gerade dran ist.
Nur geduldig abzuwarten, kann dich zu passiv werden lassen. Dann passiert einfach nix mehr und aus Geduld wird dann schnell Langeweile und Stillstand. Zu ungeduldig auf Ergebnisse zu warten kann diese allerdings auch genauso leicht verzögern oder gar komplett ausbremsen, da zuviel Frust aufkommt.
Was also tun?
Wenn du merkst, dass du an einer Stelle ungeduldig wirst, atme einfach ein paar Mal tief und bewusst durch.
Widersteh dem Drang, sofort zu reagieren. Spür in dich hinein, was gerade dran ist. Höre auf das, was dein Herz dir sagt. Dein Herz weiß genau, was der nächste Schritt für dich ist und was nicht. Und dann gehe mutig Schritt für Schritt weiter. Manchmal mag es größere Sprünge geben, manchmal gefühlt ein paar Schritte zurück, doch wenn du beharrlich bei dem bleibst, was du dir an der Stelle vorgenommen hast, dann führt dich deine Geduld am Ende zum Ziel.
Nur heißt das manchmal: weniger ist mehr. Oder auch: abwarten und Tee trinken.
Das Rezitieren und Singen von Mantras ist in gewisser Weiser auch pure Geduldsarbeit.
Bei der Wiederholung des Mantras scheint da im ersten Moment wenig zu passieren. Man kann sich leicht langweilen und fragen, warum eigentlich diese zwei, drei Wörter immer wieder vor sich hinsagen? Es mag sich leichter anfühlen, wenn du eine schöne Melodie dazu singst, aber dennoch ist es eine ständige Wiederholung eines sehr kurzen Textes.
Mit der Zeit jedoch beginnst du, die Energie des Mantras zu spüren. Es scheint etwas im Hintergrund, auf einer anderen Ebene zu passieren. Du spürst, dass du mit jeder Wiederholung auch hier Schritt für Schritt voran gehst.
Es gibt ein spezielles Mantra aus dem Kundalini Yoga, dass dir dabei hilft, deine Geduld zu entwickeln. Außerdem fördert es dein Mitgefühl, reinigt deine Aura und unterstützt dich dabei, alte, karmische Dinge loszulassen.
Deshalb habe ich es in meiner Version auch den “Karmagroove” genannt:
Gobinde Mukande Udare Apare
Hariang Kariang Nirname Akame
Hier besingst du alles Eigenschaften bzw. Aspekte des Göttlichen, die in ihrer Kombination dann diese besonders Wirkung haben.
Gobinde = Erhaltender
Mukande = Befreiender
Udare = Erleuchtender
Apare = Grenzenloser
Hariang = Zerstörender
Kariang = Erschaffender
Nirname = Namenloser
Akame = Wunschloser
Steig doch gleich mal mit ein:
P.S. Ich liebe die fast schon hypnotische Wirkung von Rhythmus, Melodie und Text. Das Original findest du übrigens auf meiner aktuellen CD Mantras for Peace & Joy, die du in meinem Shop bekommst: https://forheartnsoul.com/shop/ Oder komm in meinen nächsten Mantra Singkreis. Da kannst du das Mantra live mit mir zusammen singen: https://forheartnsoul.com/termine/
Auch für deine Yogapraxis brauchst du definitiv Geduld.
Vor allem mit dir selbst, wenn es mal nicht so klappt, wie du es gerne hättest. Wenn dein Körper dir seine Grenzen aufzeigt. Wenn die Position mal nicht so gelingt, wie du sie dir vorgestellt hast.
Es gibt allerdings auch bestimmte Asanas, die deine Geduld stärken und fördern können.
Jegliche Art von Vorbeuge ist hierfür perfekt geeignet. Denn diese kannst du nicht mit Gewalt erzwingen. Und wenn du es dennoch tust, kann es leicht zu Verletzungen kommen. Hier ist also Hingabe, Loslassen und Geduld gefragt. Schritt für Schritt, Atemzug für Atemzug hineinsinken, vertrauen und geduldig abwarten.
Auch fortgeschrittenere Asanas können deine Geduld trainieren, da es Zeit braucht, bis du sie beherrschst. Ebenso wie die Meditation an sich. Hierbei kann es sehr spannend sein, mit seiner eigenen Ungeduld konfrontiert zu werden. Wenn du zu ungeduldig auf deinem Kissen sitzt, in der Hoffnung, dass bald etwas geschehen mag, dann wird alles nur noch schlimmer und die Zeit nur noch länger.
Also mal wieder: einatmen, ausatmen, loslassen, einatmen, ausatmen, lächeln 😊
Somit wünsche ich dir im Mai ganz viel Geduld – mit vor allem mit dir selbst.
Schau dem Gras in aller Ruhe beim Wachsen zu, anstatt an ihm zu ziehen. Und vertraue immer wieder darauf, dass alles kommt, wenn die Zeit reif dafür ist. Ich werde mich jedenfalls bemühen, es zu tun.
Möge sie möglichst schnell reif sein … 😏
In diesem Sinne
from Heart’n’Soul
Shankari